Schriftenreihe
Mit der Schriftenreihe „Stadt- und statt Museum“ soll fortlaufend Einblick
in die vielfältigen Aktivitäten und Forschungen zur Bau- und Kulturgeschichte
der Stadt Warendorf gewährt werden, so dass alle an der kontinuierlichen Erweiterung
der kulturgeschichtlichen Kenntnisse teilhaben.
Dies betrifft nicht nur die Erforschung des Hausbaus in Stadt und ihrem ländlichen Umland,
sondern auch die Bemühungen der Denkmalpflege um Erhalt und Zukunft mancher Bauten.
Ausdruck findet dies alles immer wieder auch in der Weiterentwicklung
vom „Dezentralen Stadtmuseum Warendorf“, einer neuartigen, inzwischen überregionale
aufmerksamkeit genießenden Form der Geschichtsvermittlung.
Jede kleine Untersuchung ist immer auch ein weiterer Baustein für ein umfassendes
Geschichtsbild. Dies verdeutlichen auch die Aufsätze in diesem
Band: Denkmalschutz wird zumeist vor allem als Behinderung vom Eigentümer
eines Gebäudes wahrgenommen, doch bringt die Auseinandersetzung
mit der Entstehungs- und Veränderungsgeschichte jeden Bauwerks immer
auch großen Erkenntnisgewinn für die Kulturgeschichte. Wie der Beitrag von
Sigrid Engelmann verdeutlicht, betrifft dies zum einen die Frage nach dem
Denkmalwert eines jeden Gebäudes, selbst dann, wenn am Schluss der Forschung
die Erkenntnis steht, dass es in diesem Fall keinen ausreichenden
Grund für eine Unterschutzstellung gibt.
Zum anderen zeigt Laurenz Sandmann anschaulich, wie ein solcher Erkenntnisgewinn auch immer von einer Sanierung
oder dem Umbau eines Baudenkmals ausgeht.
Aus der Frage, wer der aus Warendorf stammende Maler Heinrich Schilking
war, hat sich dank der kontinuierlichen Arbeit von Petra Sondermann und
Alfred G. Smieszchala mittlerweile eine deutschlandweite Forschungsarbeit
entwickelt, die zu einer viel beachteten Ausstellung in Warendorf führte und
in einem grundlegenden Werkverzeichnis dokumentiert werden konnte.
Gerade die differenzierte Beschäftigung mit den Häusern nur einer kleinen
Gasse lässt – wie Fred Kaspar an Hand der Gerichtsfuhlke verdeutlicht –
grundlegende Erkenntnisse über die Lebensverhältnisse großer Bevölkerungsgruppen
zu.